Tettau wird erstmalig 1220 durch den Zeugen „Lupoldus de Tettowe“ in den Aufzeichnungen erwähnt. Der Ortsname kann am ehesten als „Auort in der Spitze der Oberlausitz und Eckposten gegenüber Mückenberg“ gedeutet werden. Ab 1370 war Tettau in böhmischem Besitz und gehörte 150 Jahre später der Pfarrgemeinde Lindenau an. 1611 gehörte es zum Rittergut Ruhland und ging 1635 an Sachsen über. Mit dem Wiener Frieden von 1815 verlor Sachsen die gesamte Oberlausitz an Preußen. Bis 1825 gehörte der Ort zur Provinz Brandenburg, ging aber dann bis 1845 an die Provinz Schlesien.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Tettau bis zur Wende zum Land Sachsen und dem Bezirk Cotbus zugeordnet. Dann entschied sich Tettau für die Zugehörigkeit zum Land Brandenburg. 1953 wurde der Bau des Wasserwerkes in Tettau zur Versorgung in Betrieb genommen und war seiner Zeit das größte Wasserwerk der DDR. 1956 wurde die Martin-Luther-Kapelle als Holzbau errichtet, welche 1991 zu einem Massivhaus in gleicher Größe umgebaut wurde. 1992 wurde Tettau in den Gemeindeverbund der Amtsverwaltung Ortrand eingegliedert. Im gleichen Jahr wurde mit den Sanierungs- und Umbaumaßnahmen der gesamten Infrastruktur des Dorfes begonnen, welche 1994 abgeschlossen werden konnte. Der Neubau des Wasserwerkes, welches 2007 in Betrieb genommen wurde, versorgt derzeit über 90.000 Verbraucher sowie Industrie- und Gewerbebetriebe in 25 angeschlossenen Kommunen mit Trinkwasser.
Seit einigen Jahren wird der Baumbestand im Ort durch den Heimatverein gepflegt und stetig erweitert. Auffallend ist die mit über 100 Arten große Anzahl an verschiedenen teilweise seltenen Baumarten. An verschiedenen Orten wurden Ruhezonen errichtet, welche zum Verweilen einladen sollen. So entstand ein Baumpfad und ein Biotop mit Teich und Bleichplan. Der bereits vorhandene Kulturgarten ist die „neue Mitte“ der Gemeinde wovon alle profitieren.
Historische Entwicklung
- 1220
- erste urkundliche Erwähnung von Tettau – Besitzer war Lupoldus von Tettowe – Landeszugehörigkeit wechselten oft
- 1370
- war Tettau böhmischer Besitz
- 1530
- wurde Tettau nach Lindenau eingepfarrt
- 1611
- Vorwerk des Rittergutes Ruhland
- 1679
- gehört Tettau zum Rittergut Lindenau
- 1802
- brennt das Herrenhaus ab, danach wird es zur Schenke
- 1815
- verlor Sachsen die gesamte Oberlausitz durch den Wiener Frieden an Preußen
- 1815-1825
- gehörte Tettau der Provinz Brandenburg und danach bis
- 1945
- Zugehörigkeit zur Provinz Schlesien
- 1877
- waren sechs Hüffner, vier Halbhüffner, acht Großgärtner, zwölf Kleingärtner und sechzehn Häusler ansässig
- 1911
- wurde der Friedhof und ein Schulsportplatz angelegt
- 1945-1991
- gehörte Tettau zum Bezirk Cottbus, danach durch die Gebietsreform, wieder zum Land Brandenburg
- 1953
- Bau des Wasserwerkes in Tettau zur Versorgung zahlreicher Gemeinden der gesamten Region – größtes Wasserwerk im Land Brandenburg
- 1954
- Bau der Martin-Luther-Kapelle als Holzhaus
- 1991
- Umbau der Luther-Kapelle zum Massivhaus in gleicher Größe
- 1992
- Entscheidung der Gemeinde Tettau zur Eingemeindung ins Amt Ortrand